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Interessantes rund um Fruchtsirup​

Allgemeines zur Herstellung von Fruchtsirup

Auswahl der Früchte
Achte darauf das die Früchte frisch, reif und aromatisch sind, beliebte Fruchtsorten sind Marillen, Erdbeeren, Kirschen, Ribisel, sämtliche Zitrusfrüchte und viele mehr.

Entsaften
Dafür gibt es 3 Methoden:

- Auspressen (z.B. Zitrusfrüchte, Äpfel …)
- Pürieren und in Wasser kochen (z.B. Beeren, Steinobst)
- Dampfentsaften, besonders effizient und schonend, wird von der       Industrie angewendet

Filtern
Den gewonnene Saft durch ein feines Sieb oder Tuch filtern um Trübstoffe zu entfernen

Zuckerzugabe
Zucker dient nicht nur dem Geschmack, sondern ist wichtig für die Haltbarkeit.
Faustregel: auf 1 Liter Saft ca. 500 - 750 g Zucker

Säurezugabe
Etwas Zitronensaft oder Zitronensäure zugeben, dass stabilisiert die Farbe, verbessert den Geschmack und verlängert die Haltbarkeit.

Einkochen
Der Saft-Zucker-Mix wird unter rühren zum Kochen gebracht und sollte mind. 5 Minuten kochen, dabei kann Schaum abgeschöpft werden.

Abfüllen
Den Saft noch heiß in sterile Flaschen abfüllen und gut verschließen.

Lagerung
Die Flaschen kühl, trocken und dunkel lagern – verschlossen ist der Saft so mehrere Monate haltbar, nach dem Öffnen sollte die Flasche im Kühlschrank gelagert werden.

Die Geschichte der Fruchtsirupe

Die Geschichte der Fruchtsirupherstellung reicht weit zurück und ist eng mit der Entwicklung von Konservierungsmethoden, der Zuckerproduktion und dem Bedürfnis nach Haltbarmachung von Obst verknüpft.

Schon in der Antike wurden Früchte durch Einkochen haltbar gemacht, etwa in der Form von Fruchtmus, Honigkonserven oder eingedickten Fruchtsäften. Im arabischen Raum entwickelte sich ab dem 7. Jahrhundert eine hochentwickelte Sirupkultur. Das arabische Wort „Sharbat“ (daraus wurde später „Sirup“) bezeichnete süße Frucht- oder Blütenextrakte, oft mit Zucker oder Honig eingekocht.

Über Handel und die Kreuzzüge gelangten diese Siruprezepte nach Europa, wo sie im Mittelalter zunächst vor allem in der Apothekerkunst Anwendung fanden.

Mit der Verbreitung von Zucker aus Zuckerrohr (aus der Karibik und Südamerika) wurde Sirupproduktion auch für die breite Bevölkerung zugänglich. In Klöstern und adeligen Haushalten entstanden erste hausgemachte Siruprezepte.

Die industrielle Herstellung von Zucker und später Zuckerrübenzucker in Europa führte zu einem Boom, die ersten kommerziellen Siruphersteller entstanden, insbesondere in Österreich, Deutschland und Frankreich. In Apotheken wurde Sirup für medizinische Zwecke weiterhin genutzt, z.B. Hustensirup.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Fruchtsirup ein beliebtes Erfrischungsgetränk, besonders in Zeiten der Lebensmittelknappheit, z.B. im Zweiten Weltkrieg.

In den 1980ern kam es zu einem Rückgang durch die Verbreitung von Fertiggetränken und Softdrinks.

In den letzten Jahren erlebt der Fruchtsirup eine Renaissance, hausgemachte Sirupe aus regionalen Früchten boomen wieder, neue Zutaten wie Lavendel, Ingwer, Rhabarber oder Hibiskus erweitern die geschmackliche Vielfalt.