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Interessantes rund um's Dörren​

Allgemeines zum Dörren

Für das Dörren werden Temperaturen zwischen 30° – 80° Celsius benötigt, bei Obst sollte man jedoch darauf achten, nicht mit zu hoher Temperatur zu arbeiten, da bei einigen Vitaminen bereits bei Temperaturen von > 50° Celsius der Abbauprozess beginnt (z.B. Vitamin C, B9).

Im Gegensatz dazu muss man beim Dörren von Fleisch, Fisch etc. mind. mit 65° Celsius arbeiten, da erst bei dieser Temperatur Bakterien wie z.B. Salmonellen absterben. Ich empfehle jedoch eine Temperatur von 75° Celsius, denn dann hat man die Sicherheit, dass auch wirklich alle schädlichen Bakterien (Salmonellen, Listerien, Campylobacter …) absterben.

Idealerweise hat das Dörrgut eine einheitliche Dicke, dadurch wird gewährleistet, dass jedes Stück gleich gut durchtrocknet.

Das fertige Dörrgut muss luftdicht (z.B. Rexglas) verpackt werden, und sollte trocken, kühl und dunkel gelagert werden.

Die verschiedene Arten des Dörrens

Lufttrocknung
die ursprüngliche Art der Trocknung ist die frische Luft. Diese Methode stellt z.B. bei Gewürzen und Kräutern kein Problem dar. Bei Fleisch, Obst und Gemüse ist diese Methode, nicht zuletzt wegen der schwankenden Temperaturen, allerdings riskant und schwierig.

Trocknen im Backofen
das Trocknen im Backofen ist für zu Hause eine echte Alternative, jedoch lassen sich so niedrige Temperaturen in den meisten Backöfen nur sehr schwer konstant halten, und der Luftzug ist nicht ideal.

Trocknen im speziellen Dörrgerät
die ideale Methode des Dörrens ist die mit einem Dörrgerät. Mit diesem können sie für jedes Nahrungsmittel die idealen Bedingungen einstellen.

Die Vorteile des Dörrens

Haltbarkeit
Dörren ist eine Methode, die Lebensmittel über Wochen, luftdicht verpackt über Monate, haltbar macht. So können Sie auch lange nach der Saison auf das entsprechende Lebensmittel zurückgreifen.  
Gesundheit
Das Dörren ist die Konservierungsmethode, bei der am meisten Nährstoffe erhalten bleiben. Im Gegensatz zu anderen Methoden der Haltbarkeitsmachung geht hier kaum etwas verloren.

Geschmacksveredelung
Das Trocknen verleiht dem Nahrungsmittel einen besonderen Geschmack, der einzigartig ist. Dörren ist somit nicht nur eine Konservierungsmethode, sondern auch eine Geschmacksveränderung und nicht selten -verbesserung.

Lagerung
Getrocknete Nahrungsmittel werden kleiner, da sie weniger Wasser beinhalten. Sie können so ganz einfach auch in großen Mengen gelagert werden.

Die Geschichte des Dörrens  

Das Dörren – also das Trocknen von Lebensmitteln zur Konservierung – ist eine der ältesten Methoden zur Haltbarmachung von Nahrungsmitteln und reicht mehrere tausend Jahre zurück.

Bereits in der Vorgeschichte nutzten Menschen natürliche Ressourcen wie Sonne und Wind, um Lebensmittel zu trocknen. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass schon um 12.000 v. Chr. in Regionen wie Mesopotamien Dörrmethoden verwendet wurden.

In Ägypten, Griechenland und bei den Römern war Dörren eine gängige Praxis. Die Ägypter trockneten Fisch und Datteln, Römer trockneten Feigen, Trauben, Fleisch und Hülsenfrüchte, sie nutzten schon spezielle Vorrichtungen wie Trockenrahmen.
Auch in China wurde das Dörren sehr früh angewendet (z.B. Trockengemüse, getrockneter Tofu).

Im Mittelalter war Dörren besonders in Klöstern und auf Bauernhöfen verbreitet. Man baute spezielle Dörrkammern oder nutzte Öfen mit geringer Hitze.

Mit der Industrialisierung wurden mechanische Dörrgeräte entwickelt, die unabhängig vom Wetter funktionierten. Besonders in Österreich, der Schweiz und Deutschland entstanden erste Dörrhäuser mit geregelter Temperatur.

Ab dem 20. Jahrhundert wurde Dörren auch in der Lebensmittelindustrie großflächig eingesetzt – beispielsweise zur Herstellung von Trockenfrüchten, Suppengemüse oder Instantprodukten.

Heute wird Dörren sowohl industriell als auch privat betrieben – mit modernen Dörrautomaten, die Temperatur und Luftfeuchtigkeit regulieren. Zudem erlebt Dörren durch Trends wie Rohkost, Veganismus und Selbstversorgung eine Renaissance.